Pressestimmen

Die international renommierte Sopranistin Alexandra von der Weth hat eine hochspannende, interdisziplinäre Dialog- und Konzertreihe kreiert, die derzeit an verschiedenen Orten des Niederrheins gastiert. In Gesprächskonzerten beleuchtet sie zusammen mit namhaften Diskutanten aus den Bereichen Kunst, Kultur und Wissenschaft das Verhältnis von Musik und Psyche. Das vorletzte Gesprächskonzert dieser Reihe fand am Donnerstagabend bei "EarPort" im Duisburger Innenhafen statt und war zugleich Auftakt für das dortige "EarFest 2016" [...]. "Wirkung der Musik auf Körper und Seele" lautete die Überschrift für das dritte "Musik und Psyche"-Gesprächskonzert, bei dem Dr. Christoph Seibert vom Max-Planck-Institut für empirische Ästhetik in Frankfurt am Main und Kunsu Shim, Komponist und Performance-Künstler aus Duisburg, die Gäste von der Weths waren. [...] Was macht Musik mit uns? Gibt es Universalien in der Wahrnehmung von Musik? Wie wirkt sie sich auf unsere geistigen Fähigkeiten, unsere Seelenzustände und unsere soziale Kompetenz aus? Das waren drei von vielen Fragen, die von der Weth geschickt und humorvoll formulierend und dazu klug zuordnend an ihre beiden Diskutanten richtete. Für Shim gestaltet sich Musik auf zwei Ebenen, nämlich auf der des Rezipienten und der des Komponisten. "Musik hören", sagt er, "ist für mich nicht allein nur Hörgenuss, sondern mehr noch eine Empfindungsfrage." "Und", fügt er selbstredend hinzu: "Neue Musik verlangt vom Zuhörer nicht mehr, als wie bei der klassischen Musik." Auch Seifert sieht Musik in zweierlei Hinsicht: "Zum einen drückt die Musik selbst Emotionen aus, zum anderen löst Musik beim Zuhörer Emotionen aus. Beide Gefühlslagen können bei ein und derselben Musik aber auch ganz unterschiedlich sein." Die emotionale Wirkung von Musik, so Seifert weiter, würde in der Wissenschaft häufig mit Hilfe physiologischer Messungen durchgeführt. Überwiegend würde dazu der elektrische Hautwiderstand erfasst. Doch der Ausschlag, der auf diese Art und Weise gemessen würde, zeige lediglich die Quantität des Gefühls an, nicht aber die Qualität. So könne der Grund einer hohen Erregung sowohl Freude als auch Angst bedeuten.

Westdeutsche Zeitung, Artikel vom 3. Dezember 2016 / "Musik: Emotionen sind mehr als elektrischer Hautwiderstand"


Alexandra von der Weth sprüht. Im figurbetonenden rosa Kleid wirbelt sie auf hohen Absätzen durch ihr "kreatives Chaos", wie sie das überaus geräumige Wohnzimmer mit Panoramasicht auf das Marien-Hospital Düsseldorf bezeichnet. Halb entschuldigend, halb im Hinblick auf das große Projekt, das gerade ihre gestalterischen Kräfte bindet. [...] Am morgigen Donnerstag startet das erste Gesprächs-Konzert dieser Reihe, an der zurzeit das Herz der Sängerin hängt. "Ich habe immer schon viel übers Singen nachgedacht", erwidert die extrovertierte Blondine dem Vorurteil vom "doofen Sänger". Und dann beginnt sie ein kleines Referat über Neurotransmitter, Nervenbahnen und Gesangsübungen - also Methoden zum "Antriggern" der unterschiedlichen Gehirnareale.

Eigentlich wollte die Sängerin ihre Leidenschaften, Musik zu machen und über Musik nachzudenken, in die Form eines Hauskonzerts gießen, eine Art "Salon bei Alexandra". Dann aber rieten gute Freunde zur Öffentlichkeit, und die Sopranistin und Gesangspädagogin ging auf Sponsorensuche.

Ihr Konzept kam an, einerseits die Psyche beim Erleben von Musik zu erörtern und diese andererseits auch beim Machen oder Schreiben von Musik aus Sicht von Wissenschaftlern und Praktikern erklären zu lassen. Das Kulturministerium, die Universität Bonn, die Mönchengladbacher Marketinggesellschaft und andere unterstützen nun die vier Konzerte der Reihe materiell. Und beim ersten Konzert morgen Abend ab 20 Uhr im Palais Wittgenstein sitzen unter anderem eine Psychoanalytikerin, ein Literaturwissenschaftler und zwei Komponisten auf dem Podium. "Es geht mir um Fragen wie: Welche kognitiven Prozesse laufen beim Komponieren ab? Was ist Handwerk, was Inspiration? Kann man die Biografie des Komponisten von seinem Werk trennen?" [...] Auf die Frage nach dem Stand ihrer Gesangskarriere, die 2004 auf dem Höhepunkt internationaler Erfolge durch einen Burnout jäh unterbrochen wurde, antwortet die 48-Jährige selbstbewusst: "Alle fragen mich immer: Wann singst Du wieder? Dabei singe ich doch total viel. 2010 stand ich mit Jonas Kaufmann in Dortmund auf der Bühne, das Brahms-Requiem in der Tonhalle hatte jubelnde Kritiken. Ich mache viel Neue Musik und ich fühle mich wirklich gut mit meiner Stimme", sagt sie.

Westdeutsche Zeitung, Artikel vom 28. September 2016 / "'Musik und Psyche' mit Alexandra von der Weth"


Davon, dass die gefeierte Sopranistin Alexandra von der Weth wegen einer Stimmbanderkrankung beinah ihre Stimme verloren hatte, ist nichts zu merken. Selten erlebt man eine Künstlerin, die ihre Arbeit derart ernst nimmt und komplizierteste Stücke mit restloser Überzeugung präsentiert. Im Duett mit der ebenso fulminanten Cellistin Anja Schröder gestaltete sie einen vielfältigen Abend bei den von Bernd Preinfalk und Peter Androsch initiierten und kuratierten „Landgängen“.

Auf dem Programm stand die gekonnt musikalische Umsetzung eines Gedichts von Oskar Pastior in Katharina Klements „teils teils grell“. Gerhard Krammer steuerte zwei präzise Klangtransformationen zu Rückert-Liedern bei, und der südkoreanisch-deutsche Komponist Kunsu Shim faszinierte mit dem Werk „Zwei Halbmonde“. Dabei reagieren Cello und Singstimme aufeinander wie zwei Liebende.

nachrichten.at, Artikel vom 20.6.2016 / "'Landgang': Die Kunst meisterhafter Vokalakrobatik"


Die lyrische Sopranistin mit den hellblonden langen Haaren vereint beim Singen viele Facetten – vom strahlend goldenen Klang der Stimme über eine ans Verrückte grenzende temperamentvolle Darstellung und die Anmutung hoher Sensibilität und Verletzlichkeit.

Von der Weth ging aufs Ganze bis zum Anschein der Verausgabung. Und eine latente Besorgnis ob der verschwenderischen Hingabe an die Kunst mag vielleicht seine Berechtigung gehabt haben. Jedenfalls war mit einem Ödem auf den Stimmbändern plötzlich eine Singkrise da, von der sich die in Düsseldorf lebende Künstlerin nur langsam erholen sollte. Doch sie kämpfte, beschäftigte sich wissenschaftlich mit den biologischen Grundlagen der Stimme und überwand die Krise.

Die ganz großen Opern-Engagements von einst bleiben zwar derzeit aus, aber Alexandra von der Weth ist gut im Geschäft, singt in Opernhäusern, Konzertsälen und Kirchen und ist an dem Musiktheater-Projekt „Das Floß“ im Ballhaus im Nordpark beteiligt. Außerdem gibt sie ihr Wissen um die Geheimnisse des schönen und gesunden Singens in ihrem eigenen Institut für Stimmbildung weiter. Bis hierhin war es aber ein langer, teils bedrückender Weg. Statt auf eine Operation habe sie auf Logopädie gesetzt, sagt Alexandra von der Weth. „Register, die nicht mehr vorhanden waren, habe ich mir auf diese Weise wieder erschlossen.“ Für Naturwissenschaften habe sie sich ohnehin schon immer interessiert und sich intensiv mit der Stimm-Physiologie beschäftigt.

Westdeutsche Zeitung, Artikel vom 11.2.2016 / "Alexandra von der Weth: Rheinopern-Diva kämpft sich zurück"


Besonders bejubelt wurde das Barock-Comeback der Sopranistin Alexandra von der Weth. Sie sang zwischendurch drei leidenschaftliche Arien aus jenen Händel-Opern, mit denen sie vor einigen Jahren an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf/Duisburg Furore gemacht hatte, nämlich "Alcina" und "Giulio Cesare in Egitto". Immer noch (oder wieder) ist ihre zugleich leichte und intensive Stimme bestens geeignet dafür.

Rheinische Post, Artikel vom 1.12.2015 / "Alexandra von der Weths Barock-Comeback"


Pressefotos

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Alexandra von der Weth, Porträt
Fotograf: Samuel Franziskus Johanns
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Alexandra von der Weth, Porträt 2
Fotografin: Ariane Becker
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